Raumklima: zu feucht, zu trocken oder zu stickig?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, welche Auswirkungen die Luftqualität auf Sie haben kann? Sie können sich schwer konzentrieren? Sie niesen häufig? Die Nase und der Rachen sind trocken? Dann stimmt vielleicht etwas mit Ihrem Raumklima nicht. Ist es jetzt aber zu feucht, zu trocken, zu stickig oder zu zugig? Wir haben ihnen hier 5 Tipps zusammengestellt, um Ihre Raumluft verbessern zu können.
  • Maria Sotberg

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Radiator
Foto: Aslan Alphan / Getty Images Signature

Eine Wohnung oder ein Gebäude mit schlechtem Raumklima kann nicht nur unangenehm, sondern sogar ungesund sein. Ein gesundes Raumklima ist ganz einfach ein kostbares und wichtiges Gut. Es kann nämlich sonst zu gesundheitlichen Beschwerden kommen: von Kopfschmerzen über Müdigkeit bis hin zu lästigen Allergien.

Früher war Zugluft in Wohnräumen an der Tagesordnung. Ohne Omas dicke Wollsocken ging wirklich gar nichts... In neueren Wohnungen oder Neubauten sieht das heute ganz anders aus: Wir haben Dichtleisten und abgedichtete Fenster und tun alles, was wir können, um Energie zu sparen.

Wenn wir frieren, können wir es buchstäblich im Handumdrehen wärmer haben. Oder?

So funktioniert das Heizsystem…

Ist kälter besser?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Mindesttemperatur von 18 ˚C in Wohnräumen. So sind die Bewohner vor gesundheitsschädlichen Auswirkungen durch Kälte in Innenräumen geschützt. 20 bis 21 ˚C sind für die meisten Menschen die ideale Temperatur.

In den meisten Wohnungen gibt es Heizkörper, mit denen wir unsere Räume auf die Wunschtemperatur bringen. Wenn es draußen kalt ist und der Thermostatkopf aufgedreht ist, ist bei einem gut abgeglichenem Heizungssystem (Stichwort hydraulischer Abgleich) der Heizkörper oben warm und unten kalt. Das liegt daran, dass Wärme an den Raum abgegeben wird. Die warme Luft steigt aus dem Heizkörper nach oben und erwärmt die kalte Luft vor den Fenstern. So wird verhindert, dass kalte Zugluft entsteht. Das Prinzip wird auch als thermische Walze bezeichnet.

Um die Temperatur gleichmäßig zu halten, sind Heizkörper in der Regel mit Thermostaten ausgestattet. Mit Ihnen wird die Wunschraumtemperatur eingestellt. Thermostatköpfe erfassen dann die Raumtemperatur und regeln die Wärme automatisch je nachdem, ob mehr oder weniger benötigt wird. Für ein ideales und gesundes Raumklima sind Thermostate meistens auf  20-22°C eingestellt, dass sie im Wohnzimmer eine Temperatur von etwa 20-22 °C halten. Die meisten Menschen empfinden das als angenehm.

Prinzip des Thermostatkopfes kurz erklärt:
Der Thermostatkopf stellt fest wenn die eingestellte Raumtemperatur überschritten wird und riegelt die Wärmezufuhr ab. Wird die eingestellte Raumtemperatur dann wieder unterschritten öffnet das Thermostatkopf das dahinter liegende Ventil und die Wärmezufuhr wird wieder zugelassen.  So pendelt die Raumtemperatur immer leicht um die eingestellten Raumtemperatur.

Heißer Sommertag oder frostiges Winterwetter?

Besonders in der Übergangszeit kommt es zu schwankenden Witterungszuständen, die Einfluss auf Ihr Klima in den Innenräumen nimmt.  Aufgrund der reaktiven Steuerung in traditionellen Heizanlagen kommt es häufig dazu, dass sich das Raumklima negativ entwickelt, wenn sich die Außentemperatur plötzlich ändert. Gerade im Frühjahr oder Herbst kann es deswegen mitunter schwierig sein, eine gleichmäßige Raumtemperatur zu halten.

Wenn Edge in Ihrem Gebäude installiert ist, berücksichtigt das System automatisch die Schwankungen aufgrund von äußeren Einwirkungen – und steuert die Anlage proaktiv. D.h. Ihr Heizungssystem wird auf einen herannahenden Witterungswechsel vorbereitet. So wird das Raumklima bereits im Voraus angepasst und in allen Räumen kann ein gleichmäßigeres Raumklima beibehalten.
WICHTIG: Voraussetzung ist jedoch immer, dass Sie Ihre Thermostatköpfe auf Ihre Wohlfühl-Raumtemperatur eingestellt haben.

Tipps für ein besseres Raumklima

Möchten Sie das Klima in Ihren Wohnräumen verbessern? Hier finden Sie einige Tipps:

1. Sind die Heizungen eingeschaltet?

Stellen Sie sicher, dass die Thermostate an den Heizkörpern nicht abgedreht sind. Denn ist der Raum erst einmal ausgekühlt benötigen Sie einen hohen Energieaufwand um wieder auf Ihre gewünschte Raumtemperatur zu gelangen. Ein niedrigere Raumtemperatur (20 bis 21°C anstelle 25°C) ist effizienter und günstiger über längerer Zeit aufrecht zu erhalten.

2. Lüftungsklappen und Luftöffnungen für Außenluft offen halten

Häuser sind so gebaut, dass es eine leichte kontinuierliche Luftzirkulation gibt. Hierzu verfügen viele Wohnungen über Frischluftöffnungen in den Wänden oder Fenstern. Wenn Lüftungsöffnungen verschlossen oder blockiert sind, kann die Luft nicht richtig in die Wohnräume zirkulieren. So kann im schlimmsten zu Problemen mit Feuchtigkeit und Schimmel kommen.

3. Möbel richtig platzieren

Die Wärme, die von den Heizkörpern abgegeben wird, braucht Freiraum, um zirkulieren zu können. Wenn ein Sofa oder anderes großes Möbelstück zu nahe vor Ihren Heizkörpern stehen, kann die Wärme nicht in den Raum gelangen bzw. umgewälzt werden (Thermische Walze). Entsprechendes gilt für lange und schwere Vorhänge.

Steht ein Tisch am Fenster, wird der kalte Luftzug in den Raum geleitet. Der Heizkörper erwärmt dagegen nur die Luft unter dem Tisch. Achten Sie bei der Einrichtung rund um Ihre Heizkörper darauf, etwas Freiraum zu schaffen.

Eine gute Regel ist: Ca. 50cm Abstand zwischen Mobiliar einzuhalten. Vorhänge sollten weder den Thermostatkopf noch den Heizkörper verdecken.

4. Sie benötigen frische Luft? Das Zauberwort heißt Stoßlüften!

Lüften Sie nur kurz durch (maximal 5 bis 6 Minuten). Halten Sie Fenster und Türen ansonsten geschlossen. Andernfalls riskieren Sie kaltes Mobiliar und Wände, die lange brauchen, um sich wieder aufzuwärmen. Wenn Sie lüften möchten, sind fünf Minuten Durchzug besser als Fenster, die ständig in Kippstellung offen stehen. Mit einer dauerhaften Kipplüftung steigt das Risiko von Schimmelbildung in Ihren Wohnräumen um ca. 60%.

Mittels Stoßlüftung tauschen Sie die Luft in Ihren Wohnräumen aus, ohne dass sie vollständig auskühlen.

Frau beim Stoßlüften.
Sorgen Sie für frische Luft in Ihren Räumen, indem Sie die Fenster ein paar Minuten weit aufmachen. Foto von Dangrystky / Getty Images

5. Ventile regelmäßig reinigen

Achten Sie darauf, die Ventile hinter den Heizkörperthermostaten beweglich zu halten, ohne die Voreinstellung des Ventils zu verändern. Denn sitzt dieser kleine Stift fest, kann mitunter nur wenig oder gar kein Heizmedium Ihren Heizkörper durchfließen. Durch leichten Druck auf den Ventilstift lösen sich eventuelle Verkalkungen und das Ventil ist wieder „gängig“.

Wenn das immer noch nicht hilft...

Manchmal gelangt Luft oder Schmutz ins Heizsystem, sodass die Heizkörper nicht richtig funktionieren. In einigen Fällen müssen die Heizkörper entlüftet werden, um richtig funktionieren zu können. Sie haben unsere Tipps befolgt, finden es aber immer noch zu kalt oder warm? Prüfen Sie dann am besten zuerst die Temperatur in Ihrer Wohnung.

Messen Sie die Temperatur einen Meter von der Außenwand und etwa einen Meter vom Boden entfernt. Wenden Sie sich an den Zuständigen in Ihrer Bearbeiter in Ihrer Verwaltung. Sie können Ihnen helfen, wenn sie die Temperaturen in Ihren Räumen nach wie vor als nicht zufriedenstellend erleben.

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